Orgelvesper zu Jubilate

Die Refor­mierte Kirch­ge­meinde Arle­sheim lädt am Frei­tag, 1. Novem­ber, um 19.00 Uhr erst­mals zu einer Orgel­ves­per zu Aller­hei­li­gen ein. 

An die­sem Tag geden­ken Katho­li­ken ihrer auf­grund ihres ethisch und reli­giös vor­bild­li­chen Lebens und erlit­te­ner Mar­ty­rien hei­lig­ge­spro­che­nen Ver­stor­be­nen. Men­schen, die mutig und unter wid­rigs­ten Umstän­den für ihren Glau­ben ein­ge­stan­den sind, nach christ­li­chen Wer­ten gehan­delt und dies mit ihrem Leben bezahlt haben, gibt es jedoch in allen Konfessionen.
Von ihnen liess sich Alex­an­dra Weid­lich bei der Gestal­tung ihrer öku­me­nisch ver­stan­de­nen Orgel­ves­per inspi­rie­ren. Sie eröff­net sie mit der Fan­ta­sia op. 32 d‑Moll des tsche­chi­schen Kom­po­nis­ten Milos­lav Kabelač (1908–1979), in der ein von dis­so­nan­ten Har­mo­nien und sta­ti­schem Rhyth­mus gepräg­ter Anfang und Schluss mit einem lan­gen Mit­tel­teil in zar­tem Pia­nis­simo kontrastieren.
Die anschlies­sende lied­hafte Aria prima aus dem «Hexach­or­dium Appo­li­nis» von Johann Pachel­bel (1653–1706) und die dazu­ge­hö­ri­gen sechs kunst­vol­len Varia­tio­nen las­sen es einem warm ums Herz werden.
Ob Johann Sebas­tian Bach (1685–1750) beim fol­gen­den erns­ten Prä­lu­dium und Fuge a‑Moll (BWV 543) das Schick­sal von Men­schen vor dem inne­ren Auge hatte? Die bei­den Stü­cke beein­dru­cken durch eine Syn­these aus rezi­ta­ti­visch-impro­vi­sa­to­ri­schen und mass­voll ord­nen­den Momen­ten, aus Expres­si­vi­tät, die bis zu hoher Erregt­heit vor­stösst, und gelas­se­nem, gros­sem Atem.
Zwei Stü­cke des fran­zö­si­schen Kom­po­nis­ten Jehan Alain (1911–1940) beschlies­sen die Ves­per. Mit dem «Cho­ral Dorien» erklingt ein still flies­sen­des, klang­sinn­li­ches Werk mit lich­tem Schluss. Die Cha­conne «Le jar­din sus­pendu» schrei­tet hin­ge­gen gat­tungs­ty­pisch mit ste­tig wie­der­hol­tem Bass­mo­tiv voran, beginnt dabei aber nicht wie üblich in der Tiefe, son­dern betritt den «hän­gen­den Gar­ten» fein und leise von oben her.
Pfar­rer Tho­mas Mory fei­ert die Lit­ur­gie und liest bibli­sche Texte zum Ende des Kirchenjahrs.

Mar­gret Föppl, Kir­chen­pflege