Erleben 16+
Cevennenreise, 9. – 14. April 2022
Um 06:30 Uhr trafen wir uns verschlafen, aber mit grosser Vorfreude auf dem Domplatz. Glücklicherweise waren wir alle pünktlich, was für das restliche Lager eine sehr wichtige Regel war.
Von der ersten Minute an, sorgte Musik für eine extra gute Stimmung. In Genf hielten wir für eine erste Pause an und konnten uns mit der Besichtigung des IKRK-Museums schon einen ersten Einblick in das Thema Zivilcourage verschaffen. Nach einer anschliessenden Mittagspause ging die Reise schon wieder weiter. Nach weiteren Stunden Fahrt und einigen Pausen sind wir schliesslich um ca 18:00 Uhr im Lagerhaus angekommen. Als wir uns schnell eingerichtet hatten, machte sich Gruppe 1 an die Arbeit. Mit Musik wurden die Burger zubereitet und relativ spät gegen 21:00 Uhr draussen im Pavillon gegessen. Und so neigte sich der erste Tag dem Ende zu.
Am Sonntag wurden wir etwa um 7:30 Uhr geweckt und Gruppe 2 bereitete das Frühstück pünktlich für 8:00 Uhr vor. Anschliessend gingen wir in den Garten und spielten einige Spiele zum Thema Zivilcourage. Wir versetzten uns in die Rolle des Opfers und schauten, wie es sich in Notsituationen am besten zu verhalten hat. Nach dem Mittagessen ging das Programm im Garten weiter und wir spielten ein Geländespiel namens «capture the flag». Danach trauten sich einige in den 9 Grad kalten Pool. Zum Abendessen gab es leckere Fajitas, welche wir ebenfalls draussen assen.
Montags startete der Tag früh morgens nach einem guten Frühstück mit einer etwas längeren Busfahrt zum Kayakdepot. Dort bekamen wir unsere kurzärmligen Neoprenanzüge und passende Kayakschuhe. Bevor es ins Wasser ging, bekamen wir eine kurze Einführung auf Französisch.
Nach turbulenten 2 Stunden Fahrt, machten wir eine ersehnte Mittagspause. Einige trauten sich noch weitere 2h30 Fahrt, wohingegen andere lieber die kürzere Strecke antraten. Nach der Kayaktour machten wir noch einen Ausflug in das Städtchen Vallon-Pont-d’Arc, wo wir unsere Zeit nach Belieben frei gestalten konnten, wie zum Beispiel mit Eisessen. Anschliessend machten wir noch einen Abstecher in den Supermarkt und kauften Vorräte für die Woche. Abends kochte die Gruppe 3 «cinque pi» und wir spielten, um den Abend ausklingen zu lassen, noch Volleyball und Boccia.
Dienstags startete der Tag mit einem schönen Geburtstagsgesang für Silas Huggel und unseren Buschauffeur Luis Vincente. Anschliessend beschäftigten wir uns wieder intensiver mit dem Thema Zivilcourage und setzten uns mit den Gefühlen, Motiven und Gedanken der unterschiedlichen Rollen von Täter, Zuschauer und Opfer auseinander. Nach einer Busfahrt zum Musée du Désert assen wir dort zu Mittag und spielten in Gruppen ein Szenario zum Thema Bedrohung nach und überlegten anschliessend zusammen, wie man die Situation entschärfen könnte. Danach startete auch schon die Führung durchs Museum, welches an die Geschichte der Hugenotten in den Cevennen erinnert. Nach diesem lehrreichen und spannenden Besuch unternahmen wir eine kleine Wanderung zu einem Fluss, wo wir eine Pause einlegten. Nach einem kurzen Zwischenstopp beim Lagerhaus, gingen wir in ein typisch französiches Restaurant essen. Danach schauten einige schon im Bus den Fussballmatch von Real Madrid gegen Chelsea an. So neigte sich auch dieser Tag seinem Ende zu.
Am nächsten Morgen mussten wir schon früh aus den Federn, da uns ein langer Tag erwartete. Nach dem Frühstück fuhren wir mit dem Bus in das Städtchen Aigues-Mortes, wo wir in Gruppen einen lustigen Postenlauf bestritten und uns unter anderem Freundschaftsarmbänder kauften. Gegen 13:00 Uhr kamen wir am Meer bei Montpellier an. Dort trauten sich ebenfalls einige ins etwa 12 Grad kalte Wasser. Nach zwei Stunden fuhren wir mit dem Car ins Lagerhaus zurück. Zum Abendessen grillten wir Gemüse und Fleisch. Nachdem alle ihre Sachen gepackt hatten, machten wir eine Abschlussrunde und Thomas Mory erzählte uns allen noch eine Geschichte. So brach auch die letzte und auch sehr kurze Nacht an.
Am nächsten Morgen wurden wir um 5:45 Uhr geweckt und brachten unser Gepäck in den Bus. Um 6:30 Uhr ging die Rückreise auch schon los und im Bus war es erstmal für zwei Stunden ruhig, da alle recht müde waren. Die Rückreise ging viel schneller, da wir keine Museen besichtigten. So kamen wir bereits gegen 16:00 Uhr in Arlesheim an. Wir haben die Zeit sehr genossen und vieles dazugelernt, sowie viele neue Erfahrungen gesammelt. Danke vielmals an das Leitungsteam, welches uns all das ermöglicht hat.
Anna Ernst & Isabel Meffert
72h-Event – Krakau, Polen, 23. – 26. Mai 2019
Am 19. Mai wurden 14 Jugendliche in der Kirche von Arlesheim konfirmiert. Doch was kommt danach? Sieht man sich wieder?
Gegenwärtig gibt es neben dem Jugendgottesdienst Chill & pray vor allem zwei Angebote, die sich an Jugendliche ab 16 Jahren wenden: Das Snow-Weekend im Januar, sowie der neu ins Leben gerufene 72h-Event.
Die Idee kam von den Jugendlichen selbst und stiess auf einiges Interesse – sei es, dass das Thema gerade in der Schule behandelt wird, sei es, dass das Thema in manchen Anlässen des reli-Projekts oder des Konfunterrichts angeklungen war.
In Krakau, der ehemaligen Hauptstadt Polens hatte Steven Spielberg an Originalschauplätzen den Film «Schindlers Liste» gedreht. Die ehemalige Fabrik von Oskar Schindler ist heute ein Museum, das auf eindrückliche Weise die Zeit von 1939 – 45 dokumentiert. Etwas ausserhalb von Krakau befindet sich das ehemalige Vernichtungslager Auschwitz-
Birkenau – ein Ort, der unzählige Besucherinnen anlockt, wo es aber dennoch gelingt, das Andenken an die Verstorbenen zu wahren. Auch wenn die Schrecken der damaligen Zeit nicht vorstellbar sind, so bieten die ehemaligen Schauplätze dennoch einen eindrücklichen Einblick in die jüngere Geschichte des Alten Kontinents. Für mich war der bewegenste Moment wohl der, wo in Auschwitz der Kinder gedacht wird, und wo auf einem Foto ein Zwillingspaar erkennbar ist. Das eine Kind hat überlebt und lebt heute in den USA. Hochbetagt reist die Dame noch heute jährlich nach Auschwitz, um dieses Bild zu betrachten. Sie setzt sich davor um sich zu erinnern. Zudem erzählt sie den Besucherinnen von ihrer eigenen Geschichte.
Die Teilnehmenden des ersten 72h-Events nehmen vielerlei Eindrücke mit nach Hause. Spannend waren nicht nur die Themen, mit denen wir uns konfrontiert sahen, sondern ebenso die mannigfachen Gespräche, die daraus resultierten.
Eingangsbereich der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler in Krakau
Ehemaliges Vernichtungslager Auschwitz